Geboren in den bayerischen Alpen, wuchs Collin McMahon im Spannungsfeld zweier Welten auf: der verspielten Medienwelt der USA und der medienpolitisch brisanten Landschaft Deutschlands. Sein eigentliches Gewicht entfaltet er dort, wo Unterhaltung endet und der Streit um Wahrheit, Macht und Deutungshoheit beginnt.

Seine Bücher – Der Zensurkomplex, Trump gegen den Deep State oder die jüngste Veröffentlichung Eroberung. Wie der politische Islam Deutschland unterwandert – sind keine akademischen Studien. Sie sind Interventionen. McMahon schreibt nicht, um zu glätten, er schreibt, um Risse sichtbar zu machen. Risse in der Öffentlichkeit, in der politischen Kommunikation, im Verhältnis zwischen Bürger und Staat.

Lange Zeit stand er hinter Kulissen – als Übersetzer internationaler Produktionen, als Mann der Sprache. Doch in den vergangenen Jahren trat er selbst in die Arena. Er engagierte sich politisch, wirkte an der „Konferenz der freien Medien“ mit und verschaffte sich Gehör in einem Milieu, das sich bewusst außerhalb des etablierten Diskurses verortet. Dort tritt McMahon als Vermittler auf – zwischen dem amerikanischen Kulturhintergrund, den er seit seiner Jugend kennt, und einer deutschen Gesellschaft, die er zunehmend in Konfrontation mit sich selbst erlebt.

McMahons Texte und Auftritte sind nicht frei von Zuspitzung, nicht frei von Provokation. Aber sie sind getragen von der Überzeugung, dass Öffentlichkeit Streit braucht – und dass man Macht nur dann versteht, wenn man ihre Schatten benennt. So wird aus dem Übersetzer ein Deuter, aus dem Autor ein politischer Chronist.

Collin McMahon ist damit ein exemplarischer Fall der Gegenwart: ein Intellektueller im Grenzbereich zwischen Kultur und Politik, zwischen Literaturbetrieb und politischem Kampf. Einer, der die Bruchlinien nicht nur beschreibt, sondern selbst Teil von ihnen wird.